Eine noch unbekannte Gruppierung will angeblich die Leichen von fünf russischen Militärs, die beim Absturz des Militärhubschraubers Mi-8 in Syrien ums Leben gekommen waren, in ihre Gewalt gebracht haben, wie Reuters berichtet. Sie wollten nun die Leichen gegen eigene Komplizen austauschen. Original erschienen auf de.sputniksnews.com
Nach vorläufigen Angaben habe die sogenannte „Stiftung für Gefangenenangelegenheiten“ („General Foundation for Prisoners’ Affairs“) vorgeschlagen, die russischen Militärs gegen eigene und Hisbollah-Komplizen aus Libyen in syrischen Gefängnissen auszutauschen. Zu Namen und Zahl der vorgesehenen Gefangenen gibt es keine Angaben.
Die Gruppe soll zudem verlangt haben, die Sperre von Ortschaften durch syrische Regierungssoldaten aufzuheben und humanitäre Hilfsgüter zu liefern. Zum Beweis der Ernsthaftigkeit ihrer Forderung soll die Gruppierung angeblich Dienstausweise der Soldaten beigelegt haben.
Eine andere Quelle teilte dagegen gegenüber der Agentur RIA Novosti mit, die Leichen würden sich in den Händen der Terrorgruppierung „Dschabhat Fatah Scham“ (früher „Al-Nusra-Front“) befinden. „Die Leichen sind bei der Al-Nusra-Front. Wir wissen noch nicht genau wie viele, aber zwei oder drei Leichen haben die Terroristen auf jeden Fall“, hieß es. Die Leichen sollen sich derzeit im Besitz der Kämpfergruppe unter Leitung von Muhammad al-Mohaisany befinden.
Bislang hat sich keine Gruppierung zu dem Abschuss des russischen Militärhubschraubers bekannt. Die Mi-8 war auf dem Rückflug nach Hmeimim (Latakia) vom Boden aus abgeschossen worden, nachdem sie Hilfsgüter nach Aleppo gebracht hatte. In Hmeimim in Nordsyrien befindet sich ein russischer Luftwaffenstützpunkt.
In dem Absturzgebiet ist die Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) nicht besonders aktiv. Es wird nach Erkenntnissen des russischen Generalstabs von der Terrormiliz Al-Nusra-Front und von mit ihr verbundenen so genannten „gemäßigten“ Oppositionsgruppen, die durch die USA unterstützt werden, kontrolliert.